Mordanschlag auf Süleyman Taşköprü
Am 27. Juni 2001 arbeiteten Süleyman Taşköprü und sein Vater im Laden. Der Vater ging kurz weg, um Oliven zu besorgen. Als er zurückkam, fand er seinen Sohn blutüberströmt vor. Süleyman war noch bei Bewusstsein, konnte aber nicht mehr sprechen. Erst zehn Jahre später wurde bekannt, dass Neonazis des NSU den Familienvater erschossen hatten. Der Hinweis auf zwei „deutsch“ aussehende Männer, die der Vater des Ermordeten kurz vor der Tat in der Nähe des Ladens beobachtet hatte, wurde von den Polizeibeamt:innen nicht verfolgt. Im Gegenteil: Das Opfer selbst wurde massiv kriminalisiert. Zehn Jahre lang richteten sich die polizeilichen Ermittlungen gegen den Ermordeten und sein soziales Umfeld. In der Folge distanzierten sich immer mehr Menschen von der Familie des Mordopfers.
Mair, Brigit (2021): Süleyman Taşköprü. In: Zimmermann/ Klaus (Hg.): Vom Lernen und Verlernen – Methodenhandbuch zur rassismuskritischen Aufarbeitung des NSU