Mordanschlag auf Halit Yozgat
Im Jahr 2004 eröffnete Halit Yozgat mit Hilfe seines Vaters in der Holländischen Straße 82 ein „Tele-Internet-Café“ mit mehreren Computern und Telefonzellen. Am 6. April 2006, kurz vor 17 Uhr, wartete der junge Mann auf seinen Vater, der ihn wie üblich um diese Zeit ablösen sollte. Halit wollte pünktlich in der Abendschule sein. Das Internetcafé war gut besucht: Im Hinterzimmer saßen mehrere Menschen an den Computern, im vorderen Raum waren zwei Telefonzellen besetzt. Wie sich später herausstellte, hielt sich [bis mindestes] kurz vor dem Mord an Halit Yozgat ein Mitarbeiter des Landesamtes für Verfassungsschutz Hessen in dem Internetcafé auf. Im selben Raum befand sich auch der Verkaufstresen, hinter dem sich Halit aufhielt. Als sein Vater kurz nach fünf im Internetcafé ankam, fand er seinen Sohn sterbend vor. Der 21-Jährige starb wenig später am Tatort.
Mair, Brigit (2021): Halit Yozgat. In: Zimmermann/ Klaus (Hg.): Vom Lernen und Verlernen – Methodenhandbuch zur rassismuskritischen Aufarbeitung des NSU