Mordanschlag auf İsmail Yaşar

Am Morgen des 9. Juni 2005 öffnete İsmail Yaşar wie gewöhnlich seine Imbissbude in der Nürnberger Scharrerstraße / Ecke Vehlburger Straße gegenüber der Scharrerschule. Um 10.15 Uhr wurde er in seinem Imbiss tot aufgefunden. Er hatte Schussverletzungen an Kopf und Oberkörper. Der 50-Jährige, der seit seinem 23. Lebensjahr in Deutschland gelebt hatte, hinterließ drei Kinder. Er war das sechste Mordopfer der damals in vielen Medien abwertend so genannten „Dönermord“-Serie. Erst 2017 wurde öffentlich bekannt, dass der Imbissstand von İsmail Yaşar einige Monate vor dem Mord durch den Neonazi Jürgen F. attackiert worden war. Herr Yaşar hatte den Mann angezeigt, weil dieser eine zum Imbissstand gehörende Dekofigur zerstört hatte. Der Neonazi wurde daraufhin verurteilt. Wie sich später herausstellte, hatte der Mann Kontakt zum NSU-Umfeld. Wie bei anderen NSU-Morden wurden Hinweise auf Neonazis auch in diesem Fall konsequent ignoriert.

Externe Quelle (Links):

Mair, Birgit: Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen (5. aktualisierte und erweiterte Auflage 2021) Nürnberg, S. 28 ff. sowie S. 65

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9. Juni 2005